Sophia

Wie Sophia zu uns kam

Unsere ehrenamtliche Helferin Tabi war privat in Icod de los Vinos unterwegs, als sie auf die kranken Kitten stieß. Zwei von ihnen hatten arge Probleme mit den Äuglein und sahen gar nicht gut aus. Wie es auf Teneriffa inzwischen vorgeschrieben ist, wandten wir uns ordnungsgemäß an das Rathaus vor Ort und baten, die Tiere fangen und versorgen zu dürfen. Dort erhielten wir die Info, dass sich bereits eine andere Organisation um die Kitten kümmern würde. Somit war das Thema für uns zunächst erledigt.

Kurz darauf wurden uns vier Flaschenkinder gebracht, die im Nachbarort San Isidro gefunden wurden. Die Finder hörten etwas an einer Mülltonne und machten sich auf die Suche nach der Ursache des Geräuschs. Dabei stießen sie auf eine zugeknotete Plastiktüte – darin die vier kleinen, frisch geborenen Kitten, vielleicht zwei Tage alt. Die Grausamkeit der Menschen ist auch nach über 33 Jahren Tierschutz immer noch schockierend für uns. Was ein Glück kamen die Leute rechtzeitig.

Da wir personell und zeitlich bereits an unserer absoluten Grenze angekommen waren und Flaschenkinder zu der Zeit nicht optimal hätten versorgen können, baten wir den Tierschutzverein Finca Cada Vida Cuenta um Hilfe. Wie sich dabei herausstellte, hatte genau dieser gerade die oben genannten S-Kitten gefangen, denn der Verein hat seinen Sitz tatsächlich in Icod de los Vinos. Und so machten wir einen Tausch: Wir übernahmen die drei Kätzchen mit den schlechten Augen, die aber zumindest aus dem Gröbsten heraus waren und nicht alle zwei Stunden gefüttert werden mussten, und im Gegenzug durften unsere Flaschenkinder auf deren Finca ziehen.

Leider sind die Augen von Sol und Saphira teils irreversibel beschädigt. Die Ursachen sind vielfältig, möglicherweise war es ein Virus, ein lange Zeit unbehandelter erhöhter Augeninnendruck oder eine schwere Entzündung im Vorfeld. Bei Sol sind besonders die Binde-, Horn- und Nickhäute beider Augen betroffen, sodass sie wahrscheinlich eins ihrer Äuglein verlieren wird. Bei Saphira wurde vor allem die Hornhaut und die Iris des rechten Auges in Mitleidenschaft gezogen. Sophia blieb zum Glück von all dem verschont.

Wir sind wahnsinnig dankbar, dass wir inzwischen mit manchen Vereinen so gut zusammenarbeiten können. Es macht vieles leichter und auch hier kommen wieder die heute schon einmal zitierten „Synergien“ zum Tragen. Gemeinsam kann man oft noch mehr erreichen und das ist doch am Ende alles, was zählt.