Bulli

Tierheim Arche Noah Teneriffa


Über Bulli

Bulli hatte keine schöne Kindheit. Isoliert von seiner Familie lebte er die ersten Monate seines kurzen Lebens auf dem Balkon oder im Innenhof. Seine genaue Geschichte finden Sie weiter unten. Er konnte also noch nichts kennenlernen, durfte auch noch nie irgendetwas Schönes oder Spannendes erleben ☹. Das hat sich durch uns glücklicherweise jetzt geändert. Seit er bei uns ist, hat er schon enorme Fortschritte gemacht.

Bulli ist ein anhänglicher, lebhafter und noch ziemlich wilder Junghund, der ganz viel lernen möchte. Das macht ihm super viel Spaß und er lernt auch total schnell: Sitz, Bleib und Pfote geben konnte er in Nullkommanichts. Seine Frustrationstoleranz war anfangs so gut wie nicht vorhanden, er war schnell frustriert und wurde dann knatschig. Das lag wahrscheinlich an seiner damaligen Unausgeglichenheit. Das hat sich zwischenzeitlich gebessert, da wir ganz viel mit ihm üben. So können wir bspw. mittlerweile seine Pfoten anfassen/halten, ihm Blut abnehmen etc. Das war anfangs undenkbar.

Er möchte generell gerne das Tempo vorgeben und kann nicht allzu gut mit Druck umgehen. Wenn man das weiß, ist das überhaupt kein Problem. Außerdem ist er mit Futter und/oder Leckerlies sehr schnell zu motivieren und glücklich zu machen … und auch bei nötiger, medizinischer Versorgung kann man ihn gut mit Leckerchen bestechen, damit er nicht nach einem schnappt 😊. Aber auch daran arbeiten wir weiterhin.

Bulli ist im Übrigen auch an das Tragen eines Maulkorbs gewöhnt, damit man in Notsituationen mit ihm umgehen kann oder Fremde (Tierärzte etc.) mit ihm „arbeiten“ können. Das haben wir lange geübt und das macht er inzwischen wirklich gut.

Mit anderen Hunden ist dieser temperamentvolle Kerl grundsätzlich verträglich. Bei unserem Hundetrainer lebte er in einer größeren Hundegruppe, war dort sehr sozial und hat gerne mit den anderen gespielt. Trotzdem beobachtete der Trainer ihn dabei immer genau, um ihn ggf. umzulenken, wenn er dann doch mal leicht überdrehte. Das hat gut funktioniert.

Bulli ist schnell gestresst und braucht – vor allem nachts – einen ganz ruhigen Platz, an dem er nicht gestört wird. Männer findet er bisher eher unheimlich, wahrscheinlich, weil er einfach kaum Kontakt zu ihnen hatte in seinem Leben. Es wird also Zeit, dass er auch positive Erfahrungen mit ihnen sammelt.

Der kleine Charakterkopf ist kein einfacher Hund und sucht Menschen mit viel Hundeerfahrung, die ihn mit viel Liebe und Konsequenz erziehen und ihm geduldig unsere Welt zeigen. Er hat es verdient, endlich irgendwo anzukommen, wo er sein darf, wie er ist, Familienanschluss hat und ein ganz normales Hundeleben leben kann. Da er sehr gelehrig ist, möchte er nicht nur körperlich ausgelastet, sondern auch geistig gefordert werden. Er hätte bestimmt viel Spaß an einem Hundetreff oder an irgendeiner Hundesportart. Außerdem raten wir dringend, regelmäßig mit ihm in die Hundeschule oder zu einem Hundetrainer zu gehen. Es gibt viel zu tun, packen Sie’s an 😊.

Wenn Sie Bullis neue Lieblingsmenschen werden wollen, sportlich/aktiv sind und einen treuen Begleiter auf vier Beinen suchen, dann melden Sie sich dringend bei uns. Für einen Haushalt mit Kindern scheint uns Bulli zum jetzigen Zeitpunkt aber nicht geeignet zu sein – das sollten Sie wissen, bevor Sie das Vermittlungsformular ausfüllen. Wir freuen uns über jeden ernsthaften Interessenten.

PS: Zurzeit füttern wir bei Bulli hypoallergenes oder reines Fischfutter, da er auf manche Futtersorten leicht allergisch reagiert. Außerdem bekommt er für seine Augen täglich Augentropfen, da er hier auf der Insel ständig Sand in die Augen bekommt. In Deutschland wird das wahrscheinlich gar nicht mehr nötig sein.

Daten Bulli


Wie Bulli zu uns kam

Bullis Besitzerin kam eines Tages auf uns zu und fragte, ob wir ihre kleine, französische Bulldogge aufnehmen könnten. Sie schickte uns ein Foto, auf dem die Tränensäcke ihres Hundes dermaßen extrem herausstanden/hingen, dass wir richtig geschockt waren. Der Hund tat uns wahnsinnig leid.

Dann erzählte sie uns noch, dass der Hund sein bisheriges Leben zunächst auf ihrem Balkon, später dann in ihrem Innenhof verbracht hätte, weil sie kleine Kinder habe und sie ihren wilden Hund da ja schlecht mit in die Wohnung nehmen könne. Er durfte auch nie Gassigehen gehen, weil er nicht geimpft war und die Frau Sorge hatte, er könne sich draußen mit irgendeiner Krankheit anstecken. Bulli kannte also noch überhaupt gar nichts von dem, was ein „normaler“ Hund in diesem Alter längst weiß und kann.  Wir waren wieder einmal sprachlos.

Nachdem die Nachbarn der Frau irgendwann Ärger machten, weil der arme Hund in seiner Isolation und Einsamkeit ständig bellte, war es für sie wohl Zeit, den Hund abzugeben. Die Augenprobleme waren wahrscheinlich noch das I-Tüpfelchen, die das Fass überlaufen ließen.

Als sie Bulli schließlich zu uns brachte, staunten wir nicht schlecht. Wir erwarteten eigentlich eine kleine französische Bulldogge – vor uns stand dann aber ein Bulldoggen-Mix mit einem Kampfgewicht von stolzen 26 Kilo! Er war total wild und überdreht und wusste gar nicht, wohin mit seiner ganzen Energie und all den Emotionen.

Leider ließ uns Bulli keinen Millimeter an seine Augen heran. Sobald wir versuchten, ihm Augentropfen zu geben, rastete er aus. Er muss Schlimmes damit erlebt haben. Wann immer er die Augentropfen – auch schon von weitem – nur sah, wurde er panisch. Dann schnappte er in alle Richtungen und ließ uns nicht an sich ran.

Seine Augen mussten aber dringend behandelt und operiert werden, das war völlig klar. Als Vorbereitung für die nötige OP war es unerlässlich, Bulli entsprechende Augentropfen zu geben, und das mehrmals täglich. Da wir das nicht schafften, suchten wir uns Hilfe beim Hundetrainer unseres Vertrauens. Dieser nahm Bulli zu sich und konnte ihm tatsächlich auch bald die Tropfen geben. So wurde Bulli dann auch endlich operiert. Die OP ist gut verlaufen und sowohl die Ärztin als auch wir sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden.


Fotogalerie

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