Eine besondere Rasse
Der „englische“ Pointer kommt relativ oft auf den Kanaren vor, daher möchten wir Ihnen diese Rasse unbedingt etwas näher vorstellen:
Der englische Pointer wird als lernwillig, stets motiviert und ausgeglichen beschrieben. Er ist ein sanfter, sensibler, freundlicher und anhänglicher Hund, der sehr gut mit anderen Hunden und Haustieren auskommt. Er liebt es, an allen Familienaktivitäten teilzunehmen.
Der englische Pointer wurde für die Jagd gezüchtet* und ist ein unglaublich schneller und guter Spürhund, der durch seinen exzellenten Geruchssinn auch Wild aufspürt, das noch weit entfernt ist. Interessant ist dabei, dass er sich anders verhält als andere Jagdhunde, wenn er ein Beutetier sieht: er jagt nicht, er zeigt an!
Englische Pointer sind muskulös und anmutig. Ihre charakteristischste Eigenschaft ist die typische Pointer-Körperhaltung, bei der Rute und Vorderbein erhoben und der Kopf dem Beutetier entgegengestreckt ist. Ihre Kopfhaltung ist stolz. Ihr Fell ist glatt, kurz und tief glänzend. Es kann unterschiedliche Farben haben. Erwachsene Rüden sind im Schnitt 63 bis 69 cm groß und wiegen bis zu 30 kg. Hündinnen können bis zu 66 cm groß und bis zu 26 kg schwer werden.
Große Hitze und Anstrengung machen einem englischen Pointer nicht viel aus, aber das Wasser ist nicht unbedingt sein Element. Seine Lebenserwartung liegt bei etwa 12-17 Jahren.
Da englische Pointer in erster Linie Jagdhunde sind, brauchen sie jede Menge Bewegung. Besonders aufpassen muss man, wenn man ihn von der Leine lässt: da läuft er gerne mal alleine davon. Ein gesunder, erwachsener Pointer braucht täglich mindestens zwei Stunden Bewegung und auf jeden Fall ein großes und vor allem aktives Zuhause. Neben der körperlichen Auslastung ist auch Kopfarbeit äußerst wichtig für diese Rasse, um ausgeglichen und zufrieden zu sein. Begleithundekurse oder Fährtenarbeitskurse wären ideal für ihn.
* Er gehört zu den englischen Vorstehhunden, die im Laufe der Jahrhunderte mit dem Blut vom Foxhound, von französischen Laufhunden und mit dem Greyhound gekreuzt wurden.
Eigene Erfahrungen:
Obwohl diese wunderbaren Hunde zumeist sehr wenig Menschenkontakt hatten, bauen sie recht schnell Vertrauen auf und freuen sich unendlich über jede noch so kleine Aufmerksamkeit. Aber: Sie sollten davon ausgehen, dass die Hunde aus dem Süden die Umwelteinflüsse in Deutschland nicht kennen, also langsam an alles herangeführt werden müssen. Dazu benötigen Sie Geduld, Zeit und Einfühlungsvermögen.
Die meisten Hunde lebten auf der Straße, mussten schauen, wie sie satt werden – daher kann es durchaus vorkommen, dass sie anfangs futterneidisch sind. Sollte bereits ein Hund im Haushalt leben, füttern Sie die Hunde bitte die erste Zeit getrennt, bis Sie einschätzen können, ob dem so ist. Es versteht sich von selbst, dass auch keine Leckerchen oder Kaustangen in der Wohnung herumliegen sollten.
Viele englische Pointer wurden zur Jagd eingesetzt, daher unterschätzen Sie bitte nicht den Jagdtrieb. Auch wenn sie von den Jägern „ausrangiert” wurden: Pointer sind und bleiben Jagdhunde. Daher ist es unerlässlich, die Hunde (erst einmal) an der Leine zu führen. Damit sie mehr Bewegungsfreiraum haben, ist eine Schleppleine eine sehr gute Alternative.
Da englische Pointer sehr sensibel und feinfühlig sind, gehen sie häufig sehr behutsam mit Kindern um. Bei genügend Auslastung, z.B. Mantrailing, Agility, Joggen, am Fahrrad oder Pferd mitlaufen, passen sie sich hervorragend an. Schlafen, in der Sonne liegen und viel Schmusen steht auf dem Tagesprogramm.
Diese sanften, liebevollen Hunde schleichen sich mit ihrem unwiderstehlichen Charme in ihr Herz. Für immer…
In Spanien:
Ist die Jagdsaison zu Ende, werden diese Pointer, die zur Jagd nicht mehr taugen, z.B. nicht schussfest, zu alt oder verletzt sind, im Jagdgebiet zurückgelassen oder in den offiziellen Tötungsstationen abgegeben. Leider kommt es auch nicht selten vor, dass Hunde erschossen, erschlagen, mit Benzin übergossen und angezündet oder erhängt werden. Oft treibt sie der Hunger auf die Müllkippen, um wenigstens etwas Essbares in den leeren Bauch zu bekommen. Die wenigen Tiere, die für gut genug befunden werden, bis zur nächsten Jagdsaison durchgefüttert zu werden, müssen in Verschlägen oder teilweise an viel zu kurzen Ketten ihr jämmerliches Leben fristen. Sie bekommen nur so viel zu essen und zu trinken, dass sie gerade überleben und nicht verhungern.
Quellen: Tierhilfe Fuerteventura & Purina PetCare